Beispiele aus der Praxis: Projekte, Initiativen und Programme - erfolgreiche Mentoring Programme für Frauen in Österreich und darüberhinaus:

  • Das Regionale Mentoring Programm , das im Rahmen eines EU-weiten Projekts zur Chancengleichheit junge Frauen "am Lande" mit erfolgreichen Vorbildern in Politik und Öffentlichkeit zusammenbrachte, einen Webring im Internet aufbaute und in der Nachfolge des EU-Projekts den Frauen in NÖ mit einer eigenen Koordinationsstelle zur Verfügung steht.
  • Mentoring Projekt Kärnten: eine Initiative, die den Frauen ein neues Instrument für "Hilfe zur Selbsthilfe" bietet und die Frauen ganz konkret in ihrer jeweiligen beruflichen Situation unterstützt. Fast 300 Frauen hatten ihr Interesse bekundet, am Mentoring Projekt Kärnten mitmachen, 150 Frauen nahmen am ersten Pilot-Durchgang teil. Auf einer europäischen Fachkonferenz in Barcelona wurde das Mentoring Programm Kärnten ExpertInnen aus der EU vorgestellt, als best practice diskutiert und analysiert - denn in keinem der bisherigen Mentoring Projekte konnten in einem Durchgang soviele Mentees auf einmal teilnehmen! Weitere Informationen und Kontakt: Frauenbeauftragte des Landes Kärnten, Helga Grafschafter, ktn.mentoring@blackbox.net
  • Mentoring Plattform Tirol: der erste Verein in Österreich, der sich auf die berufliche Förderung der Karriere von Frauen durch Mentoring konzentriert und Pionier- und Beratungsarbeit in ganz Österreich leistet. Im Mittelpunkt dieses Modells steht das monatliche „Karrierefrühstück", das sehr strukturiert angelegt ist, Vorbildfrauen in Kurzpräsentationen in den Mittelpunkt rückt und gegenseitige berufliche Unterstützung der „Karriere-frühstückenden" Frauen forciert.
    2001 startete die Mentoring-Plattform mit einem neuen Projekt für die Zielgruppe Mädchen: "Girl's Tuesday" und von 2002-2004 lief das Projekt "MAP - Mentoring als Personalentwicklung" im EU-Programm INTERREG, in einer Kooperation mit
    Bayern (KAB), Salzburg (Frau & Arbeit) und OÖ (Frauenstiftung Steyr).

Projekte für Frauen in allen Berufen

Berufseinstieg. Eine Mentorin hilft dabei! Das Projekt wurde vom WAFF Wiener ArbeitnehmerInnen-Förderungsfonds kofinanziert und vom Verein Mountain Unlimited in Kooperation mit der LERNBAR durchgeführ, für Mädchen und junge Frauen im sogenannten Ziel-2-Gebiet Wiens, das für Berufseinsteigerinnen sschwierige Bedingungen aufweist.

Im Sport wurde ein Mentoringprojekt auf Initiative von Petra Huber ins Leben gerufen, damit junge Sportlerinnen von bewährten Funktionärinnen lernen, sich auch als Spitzentrainerinnen durchsetzen können und für ihre Arbeit gebührend anerkannt werden. Koordination: Erika König-Zenz.
Information: www.bso.or.at

Medienfrauen: Das österreichische Frauennetzwerk Medien entwickelte ein eigenes Mentoringprojekt für Medienfrauen ab.
16 Journalistinnen, freie Redakteurinnen und Filmemacherinnen hatten am ersten Durchgang teilgenommen, ihre Erfahrungen flossen in die Standardisierung des neuen Angebots im Frauennetzwerk Medien ein. Initiatorin und Leiterin des Projekts: Mag. Gabriele Oberzill.

Auch der Journalistinnenbund Deutschland startete ein Mentoring Projekt für Journalistinnen und hat dabei zahlreiche interessante Erfahrungen gesammelt.

Als erstes europäisches Verwaltungsprogramm für Frauen startete 1999 im Österr. Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales die Arbeitsgruppe für Gleichbehandlungsfragen unter der Leitung von Dr. Elsbeth Huber (jetzt im BMWA). Der Ergebnisbericht ist im Internet verfügbar:
www.bmsg.gv.at, beim Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen, Projekte/Mentoring.

Gesundheit! Unter Leitung der Gleichbehandlungsbeauftragten wurde ein Mentoring-Pilotprojekt der Tiroler Landesverwaltung und der TILAK (Tiroler Landeskrankenanstalten GesmbH) gestartet. Sein Ziel war die berufliche Förderung von Frauen und eine Erhöhung des weiblichen Nachwuchskräftepotentials.

Mentoring-Projekte im Bankenbereich, z.B.: Die Creditanstalt AG verfolgte mit ihrem Mentoringprogramm das Ziel, die Chancengleichheit von Frauen und Männern im Unternehmen zu fördern. Mentoring stellt eines der Instrumente dar, die dabei zur Zielerreichung eingesetzt werden. Das Pilotprojekt sollte Frauen als Führungsnachwuchs gezielt ansprechen. Obwohl 56% aller MitarbeiterInnen der Bank Frauen sind, bleibt das Bild in den Führungsrängen männlich - das soll sich ändern. Laufzeit des Projekts war 1 Jahr, danach wurden die Erfahrungen evaluiert und ein Vorschlag für ein standardisiertes Mentoringprogramm - für Frauen und Männer - entworfen. Kontakt: Dr. Ilse Walther, Creditanstalt AG Wien.

"Mentoring für Frauen in der Steiermark", eine Initiative von Nationalrätin Ridi Steibl, Referatsleiterin in der Steirischen Landesregierung, setzt mit gezielten Veranstaltungen das 1999 mit Hilfe des Vereins Mountain Unlimited gestartete Mentoring-Programm fort. Informationen unter post@lad-ffg.stmk.gv.at oder telefonisch unter 0316 877-4264.

Auf politischer Ebene startete die SPÖ-Bundesfrauenorganisation ein Mentoring-Programm für den jungen Nachwuchs in den Frauenreihen. Das Programm war v.a. auf die Begleitung erfahrener Persönlichkeiten ausgerichtet und wurde im Hinblick auf die zu erfüllende Frauenquote initiiert: der Anteil von Frauen in politischen Funktionen bei der SPÖ sollte 40 % betragen. Dafür benötigt die Partei engagierte, qualifizierte und an einer Parteikarriere interessierte Frauen. Das Mentoring Programm vermittelte den Mentees Know-how für politische Positionen, erleichterte Kontakte und stärkte die Durchsetzungsfähigkeit der Mentees. Die 10 Mentoring Paare der ersten Stunde kamen aus allen Bundesländern. Was dabei heraus kam und ob das Ziel erreicht wurde, erfahren Sie bei der Frauensekretärin der SPÖ.

Lufthansa und anderer Konzerne in Deutschland begannen mit einem richtungsweisenden "Cross-Mentoring" Projekt, das mittlerweile zhlreiche Runden abgeschlossen hat, mehrere Unternehmen und Hunderte Mentoring-Paare einschließt. Die MentorInnen und die Mentees stammen dabei aus unterschiedlichen Unternehmen, neben der "Sichtbarmachung des weiblichen Führungspotenzials" geht es v.a. auch um den Austausch von Unternehmenskulturen. Lufthansa bietet daneben weitere Mentoring Programme an, so etwa für Managerinnen und für "Junior-Professional". Das Konzept hat Erfolg auf allen Linien, ist für Frauen attraktiv gestaltet und erntet viel mediale Aufmerksamkeit. Ansprechpartner bei Lufthansa: Dr. Wilfried Weiß, Beauftragter für Chancengleichheit, Tel.: 0049-69-696 8728..

Das europäische Konzept MELLOW, lifelong mentoring of women into technical jobs, brachte in der Verbreitungsphase für viele verschiedene Zielgruppen und Regionen neue Mentoringinitiativen und war maßgeblich bei der Ausbreitung des Mentoringgedankens in Europa beteiligt. Der Leitfaden von MELLOW zählt heute noch zu den Klassikern der Publikationen zum Thema Mentoring und kann hier bestellt werden.

Das Frauenbüro der Stadt Wien initiierte ein Mentoringprogramm für Mädchen in der Berufswahl, Motivation für nicht-traditionelle Berufe. Unter www.jobs4girls.at können sich Mädchen in der Berufswahlphase an Vorbildern orientieren. Inhaltliche Beratung erfolgte durch das MentoringCenter, die Umsetzung durch das Webteam des Frauen Onlinemagazins CeiberWeiber bzw. dessen Trägerverein Mountain Unlimited.

Weitere Mentoring Programme mit eigenen Schwerpunkten: in OÖ (Politik) und in der Wirtschaftskammer Wien in Zusammenarbeit mit dem WWFF Wiener Wirtschafts Förderungsfonds ("Athene").

Die meisten Mentoring Programme sind eng verbunden mit den engagierten Frauenreferentinnen des jeweiligen Bundeslandes, was größtmögliche Akzeptanz und fachliche Unterstützung der Frauen ermöglicht und die Nachhaltigkeit von Mentoring Programmen fördert.

Mentoring ist jedoch nicht nur im klassischen Beruf, sondern auch bei der Übernahme neuer Funktionen sehr hilfreich, auf politscher Ebene, in der Gesellschaft, in der Öffentlichkeit. So gibt es etwa in der evangelischen Kirche Mentoring für karrierebewusste Frauen.

Besonders bewährt hat sich Mentoring als persönliche Unterstützung in Krisen und Umbruchsituationen, wo neue Kontakte aufmuntern und neue Wege aufzeigen können, motivieren und den Frauen neue Kraft für die Herausforderungen der Zukunft ermöglichen.

Weitere Programme in Europa?

Erstes Mentoringprogramm für Frauen in Führungspositionen in der Industrie,
"Frauen fördern Frauen" in Südtirol gestartet. Unter der Leitung der PR-Expertin Dr. Sylvia Schroffenegger, die für ihre Bemühungen 2003 die Auszeichnung "Mentorin des Jahres" erhielt. Träger ist der Südtiroler Industriellenverband, der die Industrie frauenfreundlicher gestalten will.
Informationen bei Elisabetta Bartocci
Zentrum für Technologie und Management – CTM
e.bartocci@industriali.bz.it


Weitere Mentoring-Projekte in Südtirol:
*) "Beruflich weiter kommen durch Frauen-Mentoring" vom Katholischen Verband der Werktätigen KVW im Bildungshaus St.Georg/Sarns für Frauen in Gesundheits- und Sozialberufen www.kvw.org
*) "Carreer-Girls", eine Mentoring-Initiative der Lessing Hochschule zu Meran und Matrix Consulting, Innsbruck.

Mentoringprogramm für Studentinnen in Konstanz ....

Die Universität und die Fachhochschule in Konstanz haben ein Mentoringprogramm für Studentinnen. Es ist ein Pilotprojekt für Baden-Württemberg. Ziel des Mentoringprogramms ist es,

· den Anteil von Frauen in attraktiven beruflichen Positionen zu erhöhen,
· Studentinnen in Kontakt zur Arbeitswelt zu bringen,
· praxisnah auf berufliche Anforderungen und auf Führungspositionen vorzubereiten
· zur Planung einer eigenen beruflichen Karriere zu motivieren
· Informationen für die Planung und effiziente Gestaltung des Berufseinstiegs zu geben
· Netzwerke zwischen Studentinnen und Frauen im Berufsleben anzustoßen.
Kontakt: Mirjam Arnegger
www.mentoringprogramm-konstanz.de


... an der Uni Hannover
im Frauenbüro der Universität, Kontakt: Christine Kurmeyer
www.uni-hannover.de/frauenbuero/mentoring/index.html

... an der Uni Ilmenau in Thüringen
Koordinationsstelle NWT, Angebote für Studentinnen. Kontakt: Corinna Giese
www.tu-ilmenau.de/~thueko01

... in der Deutschschweiz
Ein Programm der Universitäten Bern, Basel, Freiburg, Luzern, St. Gallen, Zürich und der ETH Zürich. Projektleitung und Koordination sind an der Universität Bern angesiedelt. Partnerinstitutionen sind die Gleichstellungsstellen der jeweiligen universitären Hochschulen. Auf nationaler Ebene besteht eine Zusammenarbeit mit den Projekten Réseau Romand de mentoring pour femmes und Mentorato per la promozione delle carriere delle donne all'Università sowie der elektronischen Mentoring-Plattform Luzern.
www.mentoring.unibe.ch

... Mentoring Projekt des Journalistinnenbundes Deutschland
Der Journalistinnenbund Deutschland führte in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ein Mentoring Projekt durch. Jüngere Kolleginnen wurden von berufserfahrenen Mitgliedern des Bundes gecoacht. Im ersten Durchgang wurden 11 Mentee-Mentorinnen-Paare gebildet. 22 Medienfrauen aus Fernsehen, Rundfunk, Zeitungen und Buchverlagen nahmen an dem neunmonatigen Programm teil. Die jungen Kolleginnen konnten sich auf diesem Wege über die ungeschriebenen Gesetze der Medienbranche und Karrieremöglichkeiten informieren.
Geschäftsstelle Journalistinnenbund
e.V.Karin Tippmann Geschäftsführerin: Marlies HesseIn der Maar 1053175 BonnTel./Fax ++49-228 - 312747
journalistinnenbund@t-online.de

... und im virtuellen Schweiz
Ein elektronisches Mentoring-Programm der Universität Luzern im Rahmen des Bundesprogramms Chancengleichheit. Es beinhaltet eine webbasierte und datenbankgestützte Applikation zur Vermittlung von Mentorinnen und Mentees, ermöglicht Gruppenmentoring und Einzelmentorschaften.
www.mentornet.ch/

... und das ADA LOVELACE Projekt, in Trier
die Netzwerkidee für Mädchen, die Mathematik, Informatik, Ingenieurwesen oder andere naturwissenschaftlich-technische Fächer an Uni oder Fachhochschule studieren wollen. Erfahrene Studentinnen beraten zur Studien- und Berufswahl, begleiten beim Start ins Studium. Benannt nach der berühmten Ada Byron Countess of Lovelace (1815 - 1852), die erste Programmiererin der Welt.
www.ada-lovelace.de

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